Familiengottesdienst im Advent: Warten – Schön und schwer zugleich (27. November 2022)

Advent: Zeit des Wartens

Um das Warten geht es in dieser Familienkirche. Wir sprechen über Ungeduld und Vorfreude.
Aus einfachen Materialien basteln wir einen Adventskranz. Die Flammen sind aus Papier und können an den kommenden Adventssonntagen daheim aufgeklebt werden.

Ablauf:

Musik
Begrüßung, entzünden der ersten Kerze
Lied   KG 21,1 Wir sagen euch an
Erzählung von der Schwangerschaft der Maria
Glaubensbekenntnis  Seite 330
 Dialog: Warten- schön und schwer zugleich inkl. Die Geschichte des Adventskranzes
Lied KG 27 Seht, die gute zeit ist nah
Kreativ-Aktion: Adventskranz basteln
Lied  KG 25 1-4 Ein Licht
Fürbitten, Vaterunser
Segen
Lied immer und überall

Materialien für den Kranz:

Grüner Kranz mit sehr festem grünen Fotokarton
Für die Kerzen: Rote Papierstreifen (3cm breit)  aus A3-Blatt, längs geschnitten, pro Kranz 8 Stück
Flammen in gelb

Erzählung von der Ankündigung der Schwangerschaft von Maria:

Noch ein bisschen mehr als 4 Wochen dauert es, bis wir Weihnachten feiern. Die Geburt von Jesus. Seine Eltern sind ja Maria und Josef. Ich möchte euch einmal vorlesen, wie das war, als Maria erfahren hat, dass ihr Baby ein ganz besonderer Mensch sein wird:

Es lebte in der kleinen Stadt Nazareth eine junge Frau mit Namen Maria. Sie war verlobt mit einem Mann namens Josef, der stammte aus der Familie Davids. Aber Josef war kein König und war auch nicht berühmt wie David. Er war nur ein einfacher Zimmermann. Doch eines Tages geschah etwas Unglaubliches :

Maria war allein zu Hause.  Da hörte sie plötzlich eine Stimme: ,,Sei gegrüßt, Maria, du Gesegnete! Gott ist mit dir!“ Erschrocken sah Maria auf. Ein Engel war bei ihr, der blickte sie freundlich an. Maria war ganz verwirrt. „Was soll das bedeuten?“ Dachte sie bei sich. „Ich soll gesegnet sein?“  Der Engel sagte: ,,Fürchte dich nicht, Maria! Denn Gott hat dich gesegnet.

Du wirst einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen. Der wird ein König sein, ein König wie David. Aber sein Königreich wird niemals aufhören, sondern ewig bestehen.“

Maria konnte es nicht fassen. Sie sollte ein Kind bekommen! Ein Kind,  das einmal König sein würde, der Retter, auf den alle warteten?

Da erklärte ihr der Engel: Dein Kind wir ein ganz besonderer Mensch sein. Gottes Geist wird über dich kommen. Darum wird man deinen  Sohn auch „Gottes Sohn“ nennen. Nur Gott kann so etwas Wunderbares bewirken.

Als Maria das hörte, verneigte sie sich und sprach: ,,Ich bin bereit. Es soll geschehen, wie du gesagt hast.“ Da verschwand der Engel wieder. Und Maria freute sich darauf, dass etwas ganz besonderes auf Sie zukam.

Dialog: Warten: schön und schwer zugleich

A: (zu B) Du, mir geht gerade diese Geschichte mit der Maria noch im Kopf herum. Ich kann mir vorstellen, dass die nach dieser Nachricht vom Engel ganz schön aufgeregt war.

B: Denke ich mir auch. Das war sie bestimmt völlig aus dem Häuschen. Dass gerade sie die Mutter von diesem Jesuskind werden wird. Bestimmt hat sie sich auch gefreut und konnte es gar nicht erwarten, dass das Baby auf die Welt kommt.

A: Aber bis so ein Kind im Bauch wächst, das dauert ja viele Monate. Der Bauch wird langsam dicker und runder. Ich kann mir vorstellen, dass sie manchmal auch ungeduldig war: „Oh, wieviele Wochen wird es wohl noch dauern, bis das Kind auf die Welt kommt? Hoffentlich ist es bald soweit“

B: Tja, da muss man halt Geduld haben.

A: Das weiß ich! Aber die Warterei macht mich manchmal schon ein bisschen verrückt. Kürzlich habe ich mir einen wunderschönen Winterpullover bestellt. Und dann kam der nicht gleich mit der Post. War bin ich ganz hibbelig geworden. Genauso isses mit den Ferien. Wenn ich weiß, wo es in den Urlaub hingeht … aber es ist noch soooo lange…!

B: Ja, das Gefühl kenne ich! Warten ist oft schwer. Aber ich genieße das Warten manchmal auch. Denn wenn ich auf etwas Schönes warte, dann entsteht auch Vorfreude in meinem Kopf. In meinen Gedanken male ich mir aus, wie es sein wird. Ich stelle mir vor, wie wir dann in den Ferien am See mit dem Gummiboot  unterwegs sind. Allein das Vorfreuen macht mir total viel Spaß! Da ist das „daran Denken“ schon fast ein kleiner Urlaub. Ich finde: Vorfreude ist die schönste Freude

A: Aber trotzdem ist das Warten nicht immer einfach. Wenn es um etwas ganz Tolles geht, dann ist es noch schwerer. Maria erfährt: Da kommt ein ganz besonderes Kind zu Welt. Das ist doch kaum auszuhalten.

B: Stimmt: Je wichtiger eine Sache für mich ist, umso schwieriger fällt mir das Warten. Da fällt mir noch ein Beispiel ein: Wenn ich mir von Gott etwas wünsche. Zum Beipiel, dass jemand in der Familie bald gesund wird. Dann passiert da ja auch nicht immer gleich etwas. Da braucht man auch Geduld. Wenn man warten muss und noch nichts passiert. Dann überlege ich: Wie lange muss ich denn noch beten und warten? Oder hat Gott mich gar nicht gehört? Da ist das Warten ganz nicht leicht.

A: Du, jetzt geht es ja auf Weihnachten zu. Noch 27 Tage sind es bis zum Heiligen Abend. Da ist das Warten auf Weihnachten eine echte Aufgabe. Da gibt es so viele Wünsche bei den Kindern. So viele Erwartungen bei den Eltern. Da bräuchte man manchmal eine Hilfe … damit man das aushält. Manchmal habe ich vor lauter Anspannung ganz abgekaute Fingernägel.

B: Hmmm … was kann man da machen? Damit das Warten einem nicht ganz so schwer fällt ….? Ich frage einfach mal unsere Kinder und Eltern hier in der Familienkirche. Könnt ihr mir einen Tipp geben? Was macht euch das Warten einfacher?

(Fragerunde unter den Besuchern)

C: Wow, da habt ihr ja jede Menge gute Ideen! Und einige haben ja schon den Adventskranz genannt. Mit seinen vier Kerzen. Da will ich euch auch einmal verraten, wie der Adventskranz entstanden ist.:

Den hat ein Mann in Hamburg erfunden. Der hat dort ein Kinderheim für Waisenkinder geleitet. Und er hat auch erlebt, dass es für die Kinder dort auch schwer war, die Zeit bis zum Heiligen Abend auszuhalten.

Dieser Mann, Johann Hinrich Wichern, hatte dann eine Idee: Er nahm dazu ein hölzernes Wagenrad von einer Kutsche.  Und da hat er vier große Kerzen für jeden Sonntag darauf befestigt. Und zwischen den großen Kerzen stellte er noch sechs kleine Kerzen für Montag, Dienstag, Mittwoch …. Am ersten Adventssonntag hat er die erste große Kerze angezündet. Am nächsten Tag dann zusätzlich die erste kleine Kerze. Und jeden Tag wurde eine Kerze mehr angezündet.

So haben die Kinder erlebt, dass es von Tag zu Tag in ihrem Speisesaal immer heller wurde. Je näher Weihnachten gerückt ist, umso schöner war der Kerzenschein bei ihnen. Bis schließlich am Heiligen Abend alle Kerzen gebrannt haben.

A: Wow eine tolle Idee! Aber so viele Kerzen passen bei uns gar nicht auf den Kranz.

C: Ja, das sind viel zu viele für daheim. Darum haben die Menschen die Idee für ihre Wohnung ein bisschen geändert, und nur die „Großen“ Kerzen auf einen Kranz gestellt. Und so ist vor 180 Jahren der Adventskranz entstanden.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.