Predigt und Familiengottesdienst: Welche Farbe hat dein Himmel?

Raus aus dem Grau

Wir bewundern in diesem Gottesdienst die verschiedenen Farben in der Schöpfung und entdecken, wie viele verschiedene Farben auch in unserer Seele schimmern.

Ideen zu dem Gottesdienst
Es geht um Farben! Farbige Lampions, verteilte Murmeln und Pompoms bringen Farbe in unseren Gottesdienst.
Man kann die Kirche (oder das Gelände draußen) mit farbigen Lampions oder Luftballons schmücken.
Auch möglich: Weiße Lampions (10 Zoll ist eine gute Größe) an die Kinder verteilen, die diese dann bemalt zum Gottesdienst mitbringen.
Am Eingang kann sich jeder Besucher eine Murmel in seiner Lieblingsfarbe mitnehmen.
Macht vielen von den Kleineren total Spaß: Farbige Pom Poms (kennt man vom Cheerleading) verteilen (kann bei der Farb-Meditation eingesetzt werden).
Wir hatten eine Sängerin, die zwei passende Lieder beigetragen hat:
Cover me with Sunshine von Pink und True Colours von Cindy Lauper (Infos zu den Liedern weiter unten)

Farb-Meditation zum Eingang
Lässt sich gut im Wechsel sprechen. Auch schön: EG 563 (der Himmel geht über allen auf) dazwischen – da können dann die PomPom-Wedler voll in Aktion treten.

Wir kommen aus dem Alltag in den Feiertag.
Mit den Erinnerungen an die vergangenen Tage und Wochen.
Vieles erscheint da düster und grau.

Ich sehne mich nach einem offenen Himmel, 
einen blauen Himmel mit weißen Wolken und einer warm leuchtenden Sonne

#562 Der Himmel geht über allen auf

Wenn ich auf die Wege betrachte, auf denen ich gehe, sehe ich viel Alphalt, Steine und Beton.
Unbeweglich, versteinert und grau.
Und manchmal überlege ich, ob das alles auch meine Gedanken beeinflusst. Dass auch ich unbeweglich werde, stur und eintönig.

Ich sehne mich nach einer grünen Wiese.
Mit frischem, saftigen, lebendigen Grün.
Nach gelben Löwenzahnblüten und vielen anderen Blumen: Rot, gelb, lila und blau.

#562 Der Himmel geht über allen auf

Ich schaue in den Spiegel. 
Wenn ich das morgens nach dem Aufstehen tue, erwarte ich an manchen Tagen nicht viel Gutes:
Zerzauste Haare, ein paar dunkle Ringe unter den Augen.

Aber da entdecke ich im Spiegel auch: Ein lächendes Gesicht mit rosa Lippen.
Ein paar braune Sommersprossen.
Die Farbe meiner Augen: Blau oder braun oder grün.
Ich lache hinein – und da lacht einer zurück.

#562 Der Himmel geht über allen auf

Wir denken an Jesus, der gesagt hat:
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Das Licht, das unser Leben hell macht.
Das Licht, das  uns all diese Farben erkennen lässt.
Gott sei DankDass du Licht und Farbe in unser Leben bringst.
Halleluja
!

#562 Der Himmel geht über allen auf

Überleitung zum Lied „Cover me in Sunshine“

Nicht nur wir einfachen Leute haben in Coronazeiten immer wieder einen Durchhänger. Auch die Promis, müssen da durch. Die Sängerin Pink hat in dieser Zeit eine Idee gehabt: Sie hat zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter Willow Sage ein Lied aufgenommen und auch ein Video gedreht. 

Es fängt mit den Gedanken an, die vor allem unsere Kinder kennen:
Die Langeweile,
Dass man irgendwie die Zeit totschlagen muss,
und einfach hofft, das diese Tage irgendwann herumgehen.
Und dann schnuppert man im Text den  Frühling und das Vertrauen, dass diese Welt sich weiter drehen wird, auch wenn manches momentan zu seltam und verrückt erscheint:
Bedecke mich mit Sonnenschein
Lass gute Zeiten auf mich herabrieseln
Sag mir, dass sich die Erde schon schon seit ewigen Zeiten im Kreis dreht, und alles wieder gut wird.

Ansprache

„Welche Farbe hat dein Himmel?“ – also meiner ist gerade ….. ziemlich dunkelgrau. Viel lieber wäre es uns gewesen, wenn er blau gewesen wäre, oder zumindest blau-weiß. Unser Himmel kann ganz verschiedene Farben annehmen. Das haben wir alle ja schon erlebt:

Anfang dieser Woche, da war er wirklich strahlend blau! Kaum ein Wölkchen am Himmel – ein Traum … und die ersten haben sich schon einen kleinen Sonnnenbrand geholt.

Abends, wenn die Sonne untergeht, färbt sich der Himmel langsam ins orange-rötliche. Je nach Wetterlage kann es dann sogar mal ein richtig fettes Abendrot geben.

Richtig gruselig wird es, wenn sich der Himmel bei einem Unwetter so richtig schwarz anschmiert. Ich verstehe bis heute noch nicht, warum Wolken, die doch eigentlich weiß sind, schwarz werden können … aber beeindruckend ist das schon, wenn da eine schwarze Walze über den Himmel wandert.

Haben wir noch eine Himmelsfarbe? Ach ja: Gelb! Das hatten wir vor einigen Wochen. Da hat man sich gefragt: Was ist denn jetzt kaputt? Das ganze Tageslicht war so komisch gelb oder beige gefärbt. Am nächsten Tag hatten dann viele auf dem Auto so eine feine gelbe Sandschicht. Das war die Lösung: Der Wind hatte ganz ganz feinen Sand aus der Wüste Sahara zu uns herübergetragen. Und dieser feine Sand in der Luft, hat den Himmel gelb eingefärbt.

Ja, der Himmel kann viele verschiedene Farben haben. Blau, grau, gelb, schwarz rot … man kann also gar nicht festlegen, welche Farbe der Himmel wirklich hat. Ich kann eigentlich immer nur sagen, in welcher Farbe ich ihn gerade sehe.

Kann es sein, dass das nicht nur mit dem Himmel so ist? Sondern dass das mit Gott auch so ist? Gott ist ja unsichtbar, da tut man sich ja auch schwer, etwas über ihn zu sagen.  Immerhin erfahren wir über andere Menschen etwas von ihm, wir machen unsere Erfahrungen, wir denken über Gott nach … da entsteht ja dann auch ein Eindruck von Gott – vielleicht sogar ein Eindruck, wie bei einer Farbe!

Zum Beispiel Grün! – vielleicht habt ihr ja grün als eure Murmelfarbe gewählt.

Ja: Wenn ich jetzt draußen unterwegs bin, sehe ich, wie die Laubbäume langsam ihre leuchtend grünen Blätter bekommen. Grün, das ist für mich die Farbe des Lebens, das momentan wieder überall aufwacht.
Wir können überhaupt jetzt öfter raus, weil es wärmer ist. Die sinkenden Inzidenzzahlen machen mir Hoffnung, dass es auch in dieser Hinsicht besser wird. Achja: Hoffnung! Man sagt ja, das grün die Farbe der Hoffnung ist.

In der Bibel wird erzählt, dass Gott diese Welt geschaffen hat: Als einen riesigen Garten, in dem alles seinen Platz hat. Ein Garten, in dem wir alles finden, was wir zum Leben brauchen.
Ja, Grün, das ist für mich eine Farbe, die wunderbar zu Gottes Himmel passt. Die Farbe des Lebens und der Hoffnung.

Oder wie wäre es mit Rot? Wer hat eine rote Murmel?
Ja, die Farbe der Liebe! Rosen sind rot, genauso wie der romantische Sonnenuntergang oder die Lippen, mit denen wir küssen. Rot ist ja auch die Farbe der Wärme und des Feuers.

An so vielen Stellen steht es in der Bibel: „Gott ist die Liebe“. Er liebt uns Menschen. Jesus hat immer wieder gesagt, wie wichtig es ist, dass wir auch den Anderen lieben. Denn die Liebe macht die Welt wärmer, freundlicher, lebenswerter. „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.“ hat er gesagt! Und er hat auch den Rat gegeben: Liebe auch deinen Feind! Denjenigen, der dich immer wieder ärgert und den du auch nicht wirklich leiden kannst.
Da denke ich: Jesus, du hast leicht reden, so als Gottessohn. Ich als normaler Mensch bin da völlig überfordert. Wenn du wüßtest, was da alles für Idioten draußen rumrennen.
Und da sagt Jesus: „Ein erster Schritt wäre schon, wenn du die anderen nicht mehr Idioten nennen würdest. Denn die haben alle auch einen richtigen Namen. Schau nicht immer auf die Menschen, die immer nur streiten, schimpfen und hetzen. Schau auf das, was du an Liebe dieser Welt geben kannst.“
Dann wirst du entdecken, wie viel Liebe ich dir in dein Herz gepflanzt habe. Dann wirst du sehen, wie rot dein Himmel wird.

Und was ist mit Grau?
Manchmal ist der sichtbare Himmel total grau. Wolkenverhangen und recht trostlos. Obwohl grau ja eigentlich gar keine echte Farbe ist. Das kenne ich auch, wenn ich über Gott nachdenke. Da ist manchmal auch alles grau. Kein Durchblick! Ich verstehe nicht, warum etwas Schlimmes passiert ist. Weshalb Gott einem Menschen nicht bei einer schweren Krankheit oder seinen Problemen hilft.

Das ist manchmal wirklich zum verzweifeln – wenn da so eine komische dicke Wolkendecke zwischen mir und Gott ist, und ich komme da einfach nicht durch. Das sind dann so echte Durststrecken für mich. Weil da dann auch in mir selber keine schöne Farbe mehr entstehen kann. Kein Grün der Hoffnung, kein Rot der Liebe. Da muss man manchmal sich einfach durchkämpfen. Durchhalten, bis der Himmel wieder aufreißt, und sich neue Farben zeigen.

Da gibt’s ja auch Lila!
Das ist ja die Farbe der Gelassenheit und Ruhe. Der Besinnung und der Nachdenklichkeit. Das ist ja wirklich gut, wenn man mit so einer Himmelsfarbe beschenkt ist. Wo Andere schon wieder hektisch werden und Panik schieben: Du sagst: Immer mit der Ruhe, das wird schon. Hab Vertrauen, dass nicht gleich alles zusammenfällt.

Oder das helle Blau!
Das bringt die ganze Weite des Himmels mit. Offenheit. Bereitsein, etwas Neues auszuprobieren. Manchem Stubenhocker würde ich wünsche, dass er oder sie sich wieder mal öfter hinaus traut. Ein bissche mehr „blau“ im Leben.

Ach: Gelb haben wir ja auch.
Da fällt mir gleich die Sonne ein.  Wo es gelb in mir leuchtet, da ist die Fröhlichkeit daheim, der Optimimus und die Zuversicht. Ich wünsche mir ganz viel Gelb. Allein schon, wenn in der Schule eine Wand gelb gestrichen ist, verändert das die ganze Atmosphäre im Raum.

SO, jetzt haben wir rot, grün, gelb, blau, lila, … ich glaube, wir hatten auch orange-farbige Murmeln. Orange, dass ist ja die Mischung aus gelb und rot. Also Fröhlichkeit und Liebe zusammengemixt. Da haben wir es ja wieder: Unser Leben ist voller verschieder Farben und Farbmischungen.

Ich glaube, wir alle haben ein großes Sortiment an Farben in uns selber. Ich habe von allem so einen Anteil in mir drin. Und ich erlebe oft, dass diese Farbe in mir selber aktiv wird, wenn sie auch außen vorkommt.

Wenn um mich herum Menschen liebevoll miteinander umgehen … wenn ich das sehe … dann wächst im mir auch der Wille, das auch genauso zu tun. Darum ist es so wichtig, dass wir als Gemeinde unter uns diese guten Farb-Stimmungen auch sichtbar werden lassen!

Wenn alle Trübsal blasen, dann zieht es mich runter. Wenn aber Menschen sich gegenseitig aufmuntern und sich Hoffnung machen, dann ist mein „grünes“ Herz auch gleich mit dabei.

Und vielleicht hat der eine oder andere jetzt auch entdeckt, was seine Grundfarbe ist. Welche Farbe ihm besonders ins Herz gelegt ist. Wenn man das erkennt, das ist das ganz gut. Dann versteht man sich manchmal ein bisschen besser. Und man entdeckt vielleicht auch, welchen Schatz man da für sich selbst und auch für die anderen Menschen in sich trägt.

AMEN

Überleitung zu „True Colours“

Im Lied, das Gabriela gleich für uns singt, geht’s auch um Farben. Genauer gesagt um einen Menschen, der gerade recht niedergeschlagen und gefrustet ist. Einer, dem all alles gerade nur grau erscheint.
Aber dann heißt es im Refrain: Ich sehe deinen wahren Farben, die aus dir heraus schimmern. Ich sehe deine wahren Farben, und darum liebe ich dich. Hab keine Angst deine Farben zu zeigen – sie sind schön, wie ein Regenbogen.

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Ein Kommentar

  1. Heike Krafscheck

    Vielen Dank für die vielen tollen Ideen und Anregungen! Am Sonntag werde ich einen „farbenfrohen Taufgottesdienst“ feiern, mit bunten Murmeln und bunten Tüchern und ganz viel gemopsten Ideen und Gedanken…
    Herzliche Grüße aus Bergfelde-Schönfließ in Brandenburg bei Berlin,
    Pfn. Heike Krafscheck

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