Schon seit dem letzten Sommer war das Mega-Event in Leipzig fest im Kalender markiert.
Mit Dosenfischer-Konzert, olympischen Geocachen und allem Drum und dran war es einfach ein Muss. Immerhin war mit Papa und unseren beiden Großen auch eine Zelt-Besatzung mit am Start. Als sich dann abzeichnete, dass es das weltweit größte Cachervent wird, wurde die Sache so richtig prickelnd.
Erstens kommt es anders … die Erste:
Das Auto wurde schon am Freitag gepackt, Tracking-Code lesbar an der Heckscheibe montiert, Zelt-Heringe bei der Baywa nachgefüllt – gpx-Files geladen und Trackables eingepackt. Alles war dabei…. bis auf wetterfeste Jacken! Das ist uns aber am Samstagvormittag nach einer halben Stunde Fahrt eingefallen: Also fluchen, umdrehen und eine runde Stunde mehr Fahrzeit kassieren.
Auf dem Messegelände haben wir uns gleich ins Getümmel gestürzt. Die Geogames waren wirklich ein Spiele-Event! Magnet-Dosenangeln, Wathosen-Lauf im Messeweiher, Orientierungslauf, Filmdosenstapeln und vieles mehr. Auch die Universums-Weltmeisterschaft im Petling-Weitwurf wurde hier ausgetragen (wobei der Titelverteidiger seinen Wanderpokal glatt wieder zurückerkämpft hat!). Vor lauter Spielen haben wir glatt die Zeit vergessen; aber so soll es sein. Ich spiele, also bin ich.
Erstens kommt es anders … die Zweite:
Aus den Ulm-Erfahrungen habe ich so einiges an Leerlauf erwartet, den man mit den Einsammeln der vielen vielen umliegenden Caches verbringen kann. Außerdem habe ich mit den Dosenfischern als dem absoluten Highlight gerechnet. Aber es kam anders. Diesmal langte die Zeit vorne und hinten nicht. Grade mal, dass wir in der Shopmeile ein bisschen was einsacken konnten. Die Dosenfischer sahen in ihrem Trainingsanzug-Outfit grenzwertig aus (bei 34 Grad Hitze schwitzt und stinkt man da schon beim Zusehen), es hat riesigen Spaß gemacht, zuzuhören und mitzusingen und gerade gegen Ende gaben sie mal so richtig Gas. Obwohl wir nur ein paar Schritte von der Bühne entfernt saßen, war aber irgendwie die Atmosphäre nicht so dicht, wie in Ulm. Wars die Hitze, die tiefstehende Sonne oder die unglückliche Bühnenkonstellation? Egal. Man kann ja auch genießen ohne immer gleich zu vergleichen.
Den geplanten Kultur-Schlenker in die Innenstadt haben wir dann auf den Sonntagvormittag verlegt: Thomaskirche, Nikolaikirche, Bahnhof, Altes Rathaus – und unterwegs immer wieder große Augen angesichts der vielen lost places mitten in der Stadt. Wahnsinn, was hier an Bausubstanz und Fläche vor sich hinverrottet.
Erstens kommt es anders … die Dritte:
Der Campingplatz war ohne überflüssigen Luxus. Auch ohne ohne den Luxus eines Bodens, in den man ohne schweres militärisches Gerät einen Hering hineinbekommt. Nach enormen Kämpfen haben wir die 30cm-Geräte grade mal 7cm in den Boden gedroschen. Die mickrigen Aldi-Heringe sind bei dem Versuch elend verendet.
Als dann gegen 2 Uhr nachts zum Gewitter auch noch Orkanböen kamen, die unser Zeltchen einfach platt machten, haben wir dem Evakuierungs-Aufruf Folge geleistet und haben den Rest der Nacht in Messehalle 2 verbracht: Flüchtlings-Feeling pur. Die Atmosphäre war unbeschreiblich: Fremd, unwirklich. Da verlieren sich ein paar hundert Geocacher auf Matratzen auf den zehntausend Quadratmetern der Messehalle. Jedes Reißverschlussgeräusch hallt mehrfach wieder, genauso jedes Schluchzen eines erschreckten Cacherkinds.
Und schon isses wieder vorbei…
Es war anders, aber es war umwerfend schön. Kaum zu glauben was die Leipziger Cacher-Community da auf die Beine gestellt hat.
Und auch die Zeltevakuierung wird als Abenteuer im Hinterkopf unserer Kinder für lange Zeit gespeichert bleiben.
Tja, und da war die Frage: „Gehen wir 2013 zu den Geogames nach Koblenz?“ – Mal sehen ….
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