Franken macht den „FTF“: Der erste Geocacherbaum… ist ein Mammutbaum!

Jaja, wir wissen es schon lange:

Geocacher machen den Wald kaputt! Sie pflügen beim Suchen den Boden um, trampeln goldige  Schlüsselbumen nieder, graben unschuldige Wurzeln aus, plündern arglose Vogelhäuschen, treiben süße Wildschweine in den Herzinfarkt und verursachen bei den Ausschachtungsarbeiten für ihre im Boden versenkten 14-cm-Plastikröhrchen regelmäßig landschaftsverändernde Erdrutsche und Absenkungen des Grundwasserspiegels.

Um das alles vergessen zu machen, haben wir in Franken heute den ersten deutschen Geocacher-Baum gepflanzt.

„Die wilden fünf“, bekannt als überaus kreative Owner  aus Neustadt/Aisch, haben bereits im Frühjahr mit einem CITO im Rahmen der Stadtsäuberungsaktion in ihrer Heimatstadt einen Gutschein eingesackt und die Zusage der Stadt erhalten, dass sie das Geld für einen „Geocacherbaum“ auf städtischem Grund investieren können.

Am 3.  Novenber war es soweit.

Nach einer bürokratischen Odyssee ohnegleichen (Bürgermeister … Kämmerer … Stadtrat … Ortsbegehung … 3.Bürgermeisterin … Jäger … Förster …. Hick und Hack  … und und und) war der Ort und die Zeit klar, um bei N 49° 33.893 E 010° 39.800 den jungen hübschen Mammutbaum zu pflanzen.

Etwa 50 Geocacher kamen zu diesem Event zusammen.  Mit Schaufeln, Spaten, Rucksäcken und Kuchen gings in den Wald.  Das vorbereitete Pflanzloch war durch den Regen der Nacht komplett vollgelaufen und Volker hatte als Initiator das Vergnügen, mit gutem Beispiel beim Auslöffeln der Chose voranzugehen.
Eine gefühlte Tonne Humus wurde von uns dann wieder in die Grube geschaufelt und letzlich haben wir den zwischenzeitlich auf den Namen „Fritz“ getauften Mammutbaum irgendwie halbwegs im schwabbeligen Untergrund befestigt.

Halleluja: Die Idee einiger Anwesender, dass ich als Pfarrer den Baum doch eigentlich „irgendwie“ segnen könnte, hatte sich nicht schnell genug bis zum Event-Manager fortgepflanzt. So ging dieser Kelch erfreulicherweise an mir vorüber.

Fürs abschließende Catering gings ins „Baumhaus“ von Rennhofen – mit schöner Atmosphäre und leckeren Brodwörscht und Kraud zu sehr zivilen Preisen.

Und die Moral von der Geschicht´:

Nach ein bisschen meditieren stelle ich fest:  Es war ein Event für jede meiner multiplen Persönlichkeiten:

Der Genießer delektierte sich an frisch gebrutzelten Brodwörscht und schönem klassischen Sauerkraut.

Der Gutmensch lehnt sich zurück und freut sich, dass mit dem Mammutbaum ein Exemplar der „roten Liste“ gepflanzt wurde.

Das Rudeltier genoss das Zusammensein mit lieben Mitcachern.

Der Drefachpapa freut sich über den anstehenden Nachwuchs bei J&K (auch wenn dieses anstehende Ereignis nicht auf ihrem GC_profil vermerkt ist).

Der Logiker schüttelt darüber den Kopf dass hier keine Dose gelegt werden darf, da 1-2 Cacher pro Woche an diesem Platz nicht tolerabel sind, aber 4 Jogger pro Stunde dann doch irgendwie kein Problem sind.

Der Verwaltungs-Pfarrer überlegt sich: Wenn man für einen gepflanzten (!) Baum einen derartigen bürokratischen Bohei veranstalten muss, ist es offenbar für die Zukunft die einfachere Lösung: den Wald kaputtzumachen, die Schlüsselblumen zu zertrampeln und die Wildschweine zu erschrecken – denn dafür braucht man keine extra Stadtratsbeschlüsse….

Fotos: Winfried von den „die Schbreits“ (herzlichen Dank dafür)

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4 Kommentare

  1. Mir gefallen Deine Beiträge, ich lese sie sehr gerne!
    Da werde ich jetzt öfters vorbei schauen…
    Grüsse von Anke & Winni
    dieSchbreits

  2. Da bleibt nur zu hoffen, dass die für die Bürokratie verantwortlichen das auch mal lesen….
    Vielen Dank für die informative Berichterstattung und lg Grüße
    Team punica

  3. Ein schöner Artikel und ein toller Blog.

  4. Pingback:Pflanzaktion “erster deutscher Cacherbaum” | Umweltcacher.de

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