Montag (28. Dez 2015) – Ruhige Tage
Guten Morgen,
jetzt sind sie rum: Vier feierliche Tage vom Heiligabend bis zum gestrigen Sonntag. Vier Tage ohne einkaufen – ohne Shoppingstress ohne rumwuseln und besorgen
Das hat schon etwas: Wenn einfach mal ein paar Tage lang NICHTS ist – einfach Pause mit den Rumorganizen.
4 Tage – in denen die Shopping-Welt stillsteht,
ohne Einkaufsgetümmel
ohne Parkplatzsuche
sogar beim Online-Shop weiß ich. Es kommt nicht schon morgen alles an – es ist ja ein Feiertag.
Es ist ungewohnt, wenn man nicht schnell mal noch eine Flasche Milch holen kann. Ich gehöre ja zu denen die oft noch mal mit drei Kleinigkeiten an der Kasse stehen, weil ich was vergessen habe.Da waren diese vier Tage für mich schon so eine gute Erfahrung:
Ich muss nicht immer alles gleich haben.
Ich kann auch gut leben, wenn mir ein paar Dinge im Kühlschrank fehlen.
Und es war wunderbar weil trotz mancher Besuche bei Verwandten und Freunden irgendwie die Zeit für ein paar Tage stehen geblieben ist
Dienstag (29. Dez 2015) – Verkalktes Herz
Guten Morgen,
eigentlich habe ich gedacht, nur Waschmaschinen verkalken. Seit meiner Kindheit kenne ich die Werbespots mit kalkverkrusteten Heizstäben … dem bitteren Ende einer Waschmaschine, bei der keiner was gegen die hartnäckigen Verkrustungen getan hat.
Inzwischen hab ich manchmal die Angst, dass ich selber auch verkalke, und zwar am Herzen – so emotional. Da passiert auf unserer Welt und in unserem Land so viel Irrsinn, soviel Schlimmes, dass ich den Eindruck habe: Manchmal komm ich mit meinen Gefühlen da gar nicht mehr hinterher. Das Herz bleibt immer öfter ungerührt, weil … das ist ja alles irgendwie zuviel. Verkalkt mein überfordertes Herz? Wird es noch funktionieren, wenn jemand in der Nähe mein Mitfühlen, meine Herzlichkeit braucht? Kann oder muss man da was reparieren?
In meiner Bibel bei finde ich eine wunderbare Zusage. Da verspricht Gott: Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. (Hesekiel 36,26)
Dieser Satz nimmt mir die Angst davor, dass ich innerlich abstumpfe und irgendwann gefühllos und emotional verkalkt alles an mir abprallen lasse. Weil mein Herz kein Heizstab ist, sondern ein Organ, um das sich anscheinend Gott selber regelmäßig kümmert.
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und ein offenes Herz
Mittwoch (30. Dez 2015) Die Prima-Böllerina
Guten Morgen
Julia ist unsere Prima-Böllerina. Diesen Namen hat sie bei uns in den Tagen vor Silvester bekommen. Denn sie kauft alles, was an Feuerwerk kracht und raucht, was leuchtet und glitzert. Sie weiß genau, was neu ist am Markt für Pyrotechnik. Sie kauft dafür nicht beim Supermarkt ein, nein sie, weiß, wo es in Nürnberg die Spezialgeschäfte für Profus gibt.
Und wenn du die Prima-Böllerina Julia zur Freundin hat, kannst du dich auf ein grandioses Vorgarten-Feuerwerk freuen.
Dieses Jahr hat Julia aber irgendwie Ladehemmung.
Im Keller liegen noch keine Böller oder Raketen-Batterien.
Irgendwas stimmt da nicht….
Hat das mit ihrem neuen Freund zu tun? Der arbeitet ehrenamtlich im Tierheim, und hat immer wieder davon erzählt, wie die Tiere unter der Silvesterknallerei leiden. Denn die wissen ja nicht, woher der Krawall mitten in der Nacht kommt.
Oder war es dieser Satz, den Robert ihr eher beiläufig vor einem Jahr gesagt hat, als Julia schon alles abgefeuert hatte und im Pulverdampf in den Nebenstraßen noch ein paar Böller knallten: „so stelle ich mir den Bürgerkrieg in Syrien vor“ hat Robert gesagt.
Und Julia hat damals nichts geantwortet – gar nichts.
Ich weiß bis jetzt noch nicht, was unsere Prima-Böllerina Julia dieses Jahr wirklich machen wird
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Donnerstag (31. Dez) – Bilder meines Jahres
Guten Morgen,
falls Sie zu den Leuten gehören, die ein Smartphone haben, schätze ich mal, dass Sie auch hie und da mal ein Foto damit machen.
Heute, am letzten Tag des Jahres hätte ich da mal zwei Tipps für Sie:
Der erste: Vergessen Sie nicht, die ganzen Fotos mal auf ihre Festplatte zu sichern. So ein handy geht ja schnell auch mal kaputt oder so…
Und er zweite Tipp: Wenn sie schon grade bei den Bildern Ihres Jahres sind: nehmen Sie sich doch mal ein bisschen Zeit, und schauen Sie sich ihre Fotos mal wieder an. Die Selfies aus dem Urlaub, die Schnappschüsse auf der Familienfeier, der Sonnenuntergang am Brombachsee und was da sonst an Sehenswertem war.
Das Jahr war wieder unglaublich schnell rum – aber wenn ich die Fotos anschaue, entdecke ich, was da alles war.
Ereignisse, bei denen ich froh war, dabei zu sein.
Momente, die einfach schön waren
Krisen, die mich herausgefordert haben, aber die auch wieder vorbei sind.
Enorm, was der Blick auf meine Handyfotos da zutage fördert …
Ich vergesse da einfach enorm viel –
fast hätte ich vergessen, dafür auch einmal danke zu sagen …
danke … an die Menschen die mit mir durchs Leben gehen.
danke… an meinem Gott, der in diesem Jahr für mich da war.
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünsche ich Ihnen
Freitag (1. Jan 2016) – Neujahr: Wie eine Mutter
Herzlich Willkommen in Neuen Jahr!
Die christlichen Kirchen haben diesem Jahr 2016 ein wunderbares biblisches Motto gegeben: „Gott sagt: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
Gott, der wie eine Mama ist … da kommen bei mir ganz viele Erinnerungen.
Wie das war, als ich vom Fahrrad gefallen bin und furchtbar geheult habe. Oder wie sie sich um mich gekümmert hatte, als bei meiner Spielzeugeisenbahn etwas kaputt gegangen ist.
Oder auch, wie es war, neben ihr zu stehen, als die Oma gestorben ist, und wir an deren sarg in der Leichenhalle waren.
Da war immer ihr Arm. Mal ganz um mich herumgeschlungen, so dass ich darim geborgen war. Manchmal fast unmerklich auf meiner Schulter – ich habe ihre Hand ganz leicht gespürt, und wusste: Ich bin nicht allein.
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ – so erlebe ich meinen Gott auch immer wieder: Mal ist er mir ganz nah, und ich kann mich beim ihm ausheulen. Und oft ist es nur ein ganz sanftes Gefühl, wie die Hand auf meiner Schulter – ganz sachte, aber ich weiß: Er ist ganz nahe bei mir.
Ich wünsche Ihnen ein gutes und gesegnetes neues Jahr
Samstag (2. Jan 2016): Weihnachtsmannentsorgung
Guten Morgen
jetzt sind wir schon im neuen Jahr, und daheim stehen immer noch jede Menge Schokoladen-Weihnachtsmänner herum.
Wohin damit? Die kann man ja nicht ewig aufhaben. Ich hätte da ein paar Vorschläge:
Beim nächsten Kuchen einschmelzen und als Schokoglasur verwenden.
Oder in kleine Krümel zerbrechen und ins Müsli streuen.
Wie wärs, so einen kleinen Weihnachtsmann kopfüber in den Cappuccino tauchen und die geschmolzene Schokolade abschlecken?
Als Kind hab ich sie plattgedrückt und in eine Semmel geklemmt.
Sie sehen: Mit dem Schokoweihnachtsmann kann man ganz schön viel anstellen, damit man ihn endlich wegbekommt.
Mit dem Christkind geht das nicht. Nicht nur, weil das nicht aus Schokolade ist.
Das Christkind, also dieser Jesus aus der Stall in Bethlehem, ist keine Weihnachtsfigur, die man im Januar entsorgen kann.
Jesus – seine Worte und Taten sind an jeden Tag im Jahr für mich von Bedeutung.
Der kommt nicht ins Müsli, der muss auch nicht ins Regal – sondern mittenrein in mein alltägliches Leben.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen