Gottesdienst: Ferien als große Pause (Schulschlussgottesdienst) 29. Juli 2011

Dferienieser Gottesdienst wurde zusammen mit der Klasse 8cR der Christian-von-Bomhard-Schule erarbeitet. Die Schülertexte stammen aus der Feder dieser Klasse.
Notwendige Symbole/Requisiten: Schüler auf einer Sonnenliege, kleine Cocktailbar, Schüler auf Skateboards, Darseller, die gelangweilt dreinschauen können.

Einleitung: (Pfarrer)

Ferien sind ja eine Art „Arbeitsunterbrechung”: Man werkelt, dann ist eine Zeitlang Pause, dann geht es im September wieder weiter.
Ich sagte gerade Pause – sowas habt ihr ja eigentlich jeden Tag: Wenn um 9:35 Uhr die Bomhardschüler in die Pause gehen, dann ist das je irgendwie auch so ein Mini-Urlaub. OK, er ist viel zu kurz. Aber manche von euch machen da doch auch Dinge, die man auch im Urlaub macht. Die Klasse 8cR hat da einiges beobachtet.

Sich sonnen

Zum Beispiel gibts auch in den Pausen Leute, die sich einfach mal in die Sonne setzen oder legen. – Das ist für mache ja Urlaub pur!

Schüler:
Ich liege auf dem Rücken in meinem Sonnenstuhl und lasse mich braten. Ich spüre, wie meine Sonnencreme langsam einzieht, wie mein Körper gewärmt wird. In der Sonne wird mein Rücken langsam wärmer und wärmer. Zwischendurch gehen ich zum Abkühlen ins Wasser. Wenn ich vom Meer oder dem Pool wiederkomme ist mir kalt. Ich lege mich wieder auf meinen Sonnenstuhl und entspanne mich.
Ich höre, wie zwei kleine Kinder vorbeilaufen, die Bäume rauschen im Wind. Aber ich beachte das alles nicht … ich bin ganz entspannt.  Ich fühle mich in der Sonne geborgen.
Leider muss ich irgendwann schon wieder heim. Aber morgen werde ich wiederkommen.

Skateboarden

Pfarrer:
Hie und da bringen ja auch ein paar Leute eine Skateboard oder Waveboard mit in die Schule und kurven damit herum. In den Ferien, da hat man Zeit, das mal so richtig zu genießen.

Schüler rollen herein, und erklären:
A: Sport ist wichtig in den Ferien, weil man sonst keine Ahnung hat, was man machen soll
B: Zum Beispiel Skateboard fahren.
C Es wird nie langweilig, weil es immer neue Tricks gibt, die man lernen kann.
A: Skateboarden ist eine lange Übung. Es ist am Anfang sehr schwer, weil es einen sehr oft hinhaut.
B: Es gibt Tricks, wie zum Beispiel den Ollie. Es ist der Trick, mit dem alles anfängt. Dann kommt der Olli 180. Dabei muss man sich und das Skateboard ein mal um die eigene Achse drehen
C: Bis man da drauf hat, muss man stundenlang üben … üben … üben. Und irgendwann hat mans, dann klappts!

Essen und Trinken

Pfarrer;
Klar: In der Pause wird auch gegessen und getrunken. Logischerweise macht man das auch in den Ferien. Sonst würdet ihr ja verhungern. Aber wie wäre es, wenn man in den Ferien einmal das Essen und Trinken so richtig genießt. Genießen statt in sich reinschlingen!

Schülerin1 (holt sich einen Cocktail an der “Bar”)
Fangen wir mit den Getränken an: Zum Beispiel eine Cocktailparty: Schon die Vorbereitung mit Freunden ist lustig und etwas besonderes. Es ist aufregend, zu experimentieren mit den Säften und Früchten. Und es ist spaßig, mit den freunden den Abend mit selbstgemachten Cocktails zu genießen. „Dieser Cocktail passt perfekt zu meiner Urlaubsstimmung und ist besser als das Schulwasser.

Schülerin2:
Und das Essen? Schließt doch einmal eure Augen! Stellt euch vor, ihr reist auf einen fernen Planeten mit Namen Ess-topia. Dort befinden sich die besten Früchte der Welt. Wir fliegen über Bananenstauden und Erdbeerfelder, und auf einer Orangenplantage schnappen wir uns eine Orange.  Ihr riecht den Duft der Früchte um euch herum.  Euch läuft das Wasser im Mund zusammen.
Wir schauen uns um und entdecken ein Schild das zu einem McTopia führt. Wir folgen dem Schild und staunen: Muffins und Currykings schweben überall herum. Wir treten ein und suchen uns einen freien Sitzplatz.  Nun lesen wir die wundervolle Menükarte. Wir bestellen und einen Smoothie mit Erdbeer-Orangen-geschmack. Hmmmm, das schmeckt gut. Wir spüren, wie das kalte Erfrischungsgetränk den rachen hinunter läuft.
Nun bekommen wir mehr Hunger und entscheiden uns für zwei Portionen Pommes. Wir nehmen ein paar Pommes und merken, dass sie noch ganz frisch sein müssen, so hieß und knusprig. Wir sehen auf die Uhr und merken, dass es schon sehr spät ist. Wir beschließen, uns auf den Heimweg zu begeben. Noch einmal genießen wir den letzten Moment auf dem Planeten Ess-Topia. Wir fliegen zurück in de Kirche und freuen uns auf die Sommerferien.

Sich langweilen

Pfarrer:
Es ist nicht zu übersehen: In der Pause gibt es auch jede Menge an Schülern, de sich in der Pause langweilen. Wahrscheinlich haben wir das auch in den Ferien:

Schüler::
Langeweile ist furchtbar: Man fühlt sich total nutzlos. Wenn die Freunde in Urlaub weggefahren sind und die Geschwister keine Zeit haben, dann langweilt man sich in den Ferien. Wenn man gar nichts anderes weiß, dann kann man bei schlechtem Wetter Fernsehen schauen oder Computer spielen. Bei schönem Wetter kann man ins Freibad gehen.
Übrigens. Es gibt Wissenschaftler, die behaupten, dass Langeweile ein ganz wichtiges Erlebnis ist. Weil der Mensch der sich langweilt angeregt wird, selbst etwas zu tun und kreativ zu werden und etwas mit seiner Zeit anzufangen.

 

Ansprache:

Tja, wie macht man “richtig” Ferien. Die Frage ist wirklich nicht leicht zu beantworten. Einige Tipps haben euch die Schülerinnen und Schüler der 8cR ja schon mal mitgegeben:
~ sich sonnen lassen, einfach die Zeit und das gute Wetter genießen
~ Skateboarden, oder sonst einem Hobby nachgehen, für das in der Schulzeit viel zu wenig Zeit ist
~ Essen und trinken – nicht nur, damit man den Bauch voll hat, sondern dabei mit anderen zusammen sein, und in aller Ruhe was essen und es auch genießen
~ Naja, und ~ sich langweilen. Da ist ja für die meisten nicht so der Hit, aber auch Langeweile gehört zum Leben dazu. Und so manche großartige Erfindung hatte ihre Ursache darin, dass jemandem langweilig war.

Ich erinnere mich daran, dass ich als Schüler am Ferienanfang immer ganz entspannt mit Nichtstun verbracht habe, das war super. Nichts tun … bestenfalls ein Buch lesen, und dann noch eins und dann noch eins. Im Zimmer rumkruscheln Sachen hin und Herr räumen.
Aber wenn es dann auf September zuging, wurde ich immer unruhiger: Bald geht die Schule los, und du hättest sich dies oder jenes noch machen sollen und und und …Ja bei manchen rührt sich so ein schlechtes Gewissen beim Nichtstun ….

Aber kann es nicht sein, dass die Ferien ja genau dazu da sind NICHTS tun zu müssen? Sich zu erholen vom Lernen und vom Schreiben und Fleißig sein.  Ich glaube, wir Menschen brauchen das sogar: Den Wechsel zwischen Arbeit und Ruhe.
In der Bibel kann ich lesen: “Alles hat seine Zeit” Also hat auch Arbeit und Ruhe ihre Zeit – Die Schule und die Ferien. Ich habe mir überlegt , ob Jesus damals auch Ferien gemacht hat … und habe in meiner Bibel tatsächlich etwas gefunden: An einigen Stellen steht da, dass Jesus sich für eine Zeit lang auf einen Berg zurückgezogen hat. Weg von den vielen Menschen, die etwas von ihm wollten. Es war ja immer etwas los:
– der eine hatte ein Frage,
– der andere wollte geheilt werden,
– der dritte wollte mit ihm schlau diskutieren.
Das war für Jesus etwas wie Ferien, wo er sich ausruhte, Kraft schöpfte zu Gott betete.

So wie der Sonntag der Tag der Ruhe in der Woche ist, so sind die Ferien auch die Zeit der Ruhe im Jahr. Übrigens: Den Sonntag hat ja Gott erfunden und den Menschen gesagt: Er reicht, wenn du 6 Tage in der Woche arbeitest, am siebten sollst du ausruhen. Und mache dir keine Sorgen, dass du deshalb deine Arbeit nicht schaffst, ich – dein Gott – bin ja auch noch da. Vertrau mir, dass ich dir helfe, wenn du nicht mehr weiter weißt.

Liebe Schüler und Schülerinnen,
ich glaube, das ist eine sinnvolle Idee, was die Ferien angeht: Daran zu denken, dass wir Menschen Ruhe brauchen und sie uns auch gönnen sollen. Und mit ein bisschen Gottvertrauen habe ich dann auch ein gutes Gefühl, dass ich nicht verpasse, weil ich glaube, dass Gott bei mir ist in den Ferien und nach den Ferien.

Amen

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