Predigt zur Konfirmation: Die 3G-Regel: Getauft, geliebt, gesegnet – 19. September 2021

Wir deuten im Konfirmationsgottesdienst die 3G-Regel einmal anders: Getauft, geliebt, gesegnet statt geimpft, genesen, getestet.

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Eltern und Paten, liebe Festgemeinde,

heute ist es endlich soweit- endlich können wir Konfirmation feiern. Geplant war es ja anders, da dachten wir alle noch, Corona hätte sich bald erledigt. Aber leider verändert Corona bis heute unseren Alltag und unsere Feste. So war auch vieles in eurem Konfirmationskurs ganz anders als üblich: Coronakrise, Kontaktverbot, Online-Konfiunterricht, vieles nur digital, sogar das gemeinsame Konfi-Wochenende, keine Fishlife-Freizeit, nur der Konfitag in Brunn mit Escaperoom war dann doch möglich. Aber … alle Achtung …ihr habt es super gemeistert, es hat mit euch richtig Spaß gemacht und ihr wart eine so interessierte und engagierte Gruppe, dass ich es richtig schade finde, dass euere Konfirmandenzeit nun vorbei ist.

Mit 3G läuft es

Die große Frage, wenn man sich treffen will oder wo hin will, ist derzeit  „Sind Sie geimpft, getestet oder genesen??“ – Die drei Gs bestimmen gerade unseren Alltag. 3 Gs, die unser Leben anstrengender, aber sicherer machen. Darum feiern wir heute auch unseren Gottesdienst mit der 3G-Regeln. Und ich spüre: Mir geht es damit ziemlich gut. Ein großes Stück der Unsicherheit ist weg. Man kann unbefangener zusammenkommen. Ich weiß: Es gibt keine absolute Garantie, aber ich merke: Damit kommen wir aktuell ganz gut durchs Leben.

Drei G´s als Fundament, um hoffnungsvoll nach vorne zu schauen? Ja! Davon bin ich überzeugt! Es muss ja nicht immer „geimpft – genesen – getestet“ sein.  Wie wäre es zu eurer Konfirmation mit „Getauft, geliebt, gesegnet“?

Das sind die drei G´s des Glaubens! Die habt ihr sogar alle drei! Das ist zwar keine Impfung … aber naja, an manchen Stellen gibt es da vielleicht doch auch eine gewisse Ahnlichkeit. Davon will ich euch heute erzählen:

Getauft

Getauft. Das ist das erste G, bei dem ihr in eurem Leben einen besonderen Kontakt mit Gott hattet.  Bei eurer Taufe wurdet ihr von euren Eltern und den Paten, der Patin in die Kirche gebracht. Ihr habt es nicht selbst so entschieden, sondern eure Eltern wollten, dass ihr getauft werdet und mit Gottes Begleitung in euer Leben geht. In der Taufe hat euch Gott als seine Kinder angenommen. Seit eurer Taufe gibt Gott auf euch acht.
Ein bisschen ist das schon wie eine Impfung, einmal wirst du nass, wirst getauft. Ein kleiner Moment an einem Vormittag vor 13 oder 14 Jahren und es entwickelt sich etwas, was dich dein Leben lang begleitet. Manchmal bist du dir dessen gar nicht mehr bewusst, und es scheint dir gar nicht wirklich wichtig zu sein. Aber in dir schlummert es unsichtbar: Ich bin ein Kind Gottes! Er hat „ja“ zu mir gesagt. So, wie ich bin, so wie er mich geschaffen hat.

Geliebt

Da bin ich schon beim zweiten „G“: Geliebt! Das seid ihr von Gott. Bereits vor eurer Taufe hat er euch schon geliebt. Noch bevor ihr auf dieser Welt wart, hat er euch schon bei euren Namen gerufen. Er hat sich etwas dabei gedacht, dass er dich so geschaffen hat. Mit all deinen Stärken und Schwächen. Mit deinen Eigenheiten und deiner inneren oder äußeren Schönheit.

Manchmal hat man da so seine Zweifel: Wenn man mit sich selber unzufrieden sein will, dann findet man immer etwas. Und wir Menschen haben ein großes Talent, uns selber fertig zu machen, uns mit Selbstzweifeln zu quälen und im Spiegel so lange zu suchen, bis man wirklich den einen hässlichen Pickel findet. „Igitt – ich bin eine Hexe! Sogar Voldemort ist schöner als ich! Und all die anderen habens doch sowieso viel viel besser erwischt als ich armer Wurm.“

Ja, wenns mal wieder soweit ist, dass sollte man sich an sein zweites G erinnern! Du bist geliebt! Die Liebe sieht die Stärken eines Menschen, sie lässt sich von dem Unschönen nicht stören, sie sieht viel tiefer als unsere Augen es können. Gott hat jeden und jede von euch als einzigartiges Kunstwerk geschaffen. Es hat sich etwas dabei gedacht, und ein Teil unserer Lebensaufgabe ist es, genau daraus das Beste zu machen. Sich nicht laufend vergleichen, sondern sich immer wieder zu sagen: So hat Gott dich geschaffen und so bist du geliebt.

Da fällt mir ein: Wenn ich mich von Gott geliebt und angenommen fühle, dann fällt es mir auch leichter, andere Menschen anzunehmen. Denn die hat Gott ja auch genau so geschaffen und geliebt. Auch die, deren Schwächen mir auf den Geist gehen, oder deren Stärken mich neidisch machen. Wer sich unbedingt geliebt fühlt, dem fällt es auch leichter, das zu tun, was Jesus gesagt hat: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“

Gesegnet

Gesegnet. Das letzte der drei Gs und der Grund, warum wir heute zusammen sind. Die Begleitung Gottes auf eurem Leben, die eure Eltern und Paten damals bei eurer Taufe für euch beschlossen haben, die dürft ihr heute selbst bekräftigen. Damals bei eurer Taufe hat Gott zu euch „Ja“ gesagt. Heute ist es genau umgekehrt. Heute dürft ihr ganz offiziell zu Gott „Ja“ sagen und seinen Segen erhalten.

Im Konfikurs haben wir in der  Einheit zur Taufe den Segen Gottes mit einem großen weichen Badetuch verglichen, in das man sich hineinkuscheln kann. Von Gott ungeben sein und sich geborgen fühlen. Das hat viel mit „gesegnet sein“ zu tun. Und manchmal, wenn es einem dreckig geht, tut es gut, genau da in allen Schwierigkeiten doch ein bisschen von dieser Geborgenheit zu spüren. Im Psalm 23 habens wir ja auch: „und ob ich schon wanderte im finsteren Tal …“ Gott ist dennoch da und lässt mich nicht in Stich.

Nachher werde ich bei eurem Konfirmationssegen zusprechen: „Gott gebe dir Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten“. Stärke und Hilfe zu allem Guten! Auch das ist Segen. Ehrlich gesagt ist in der Bibel genau davon am häufigsten die Rede: Segen Gottes, der uns begleitet und uns hilft das Richtige zu tun und Ziele auch zu erreichen. Mutig zu sein und Gott zu vertrauen. Zu erleben, dass Dinge gelingen. Dass etwas gut läuft, das genauso auch hätte schief gehen können. Dass Gottes unsichtbare Hand dich auf deinem Weg begleitet und behütet.

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden: Als Pandemie-erfahrene Gruppe habt ihr viel viel intensiver als die Konfi-Generationen vor euch erlebt: Es gibt für nichts im Leben eine Garantie, und es kann immer anders kommen, als geplant.

Aber gerade deshalb ist es gut, wenn wir mit dem 3G-Prinzip durchs Leben gehen: Getauft, geliebt und gesegnet.

Amen

Autor*innen:

Ich danke Pfarrerin Monika Bogendörfer und Religionspädagogin i.A. Marina Hieronymus. Sie kamen auf die Idee der geistlichen 3G-Regel und im Miteinander ist diese Predigt entstanden.

Idee für ein Mitgebsel in Corona-Zeiten

In kleine 10ml-Spritzen habe ich die Tauf-und Konfirmationssprüche der Konfirmandinnen und Konfirmanden hineingelegt.

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