Der Duracell-Hase
Guten Morgen,
Kennen Sie den Duracell-Hasen? Den aus der Batterie-Werbung, anno dunnemal? So ein rosa Hase, der unermüdlich mit seinen Pfoten auf eine kleine Trommel haut. Ohne Ende – weil ja seine wunderbaren Batterien so viel leistungsfähiger sind, als die der Konkurrenz.
Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich mich wie dieser rosa Trommel-Hase fühle. Tapfer und ohne Anzeichen von Ermüdung rackere ich im Beruf, erfülle meine Aufgaben in der Familie, und stehe auch noch ehrenamtlich hie und da fleißig auf der Matte. Und wo andere schon mal langsamer machen oder auch mal Aussetzen, da denke ich: Das kriege ich auch noch hin.
Und so wird fleißig weitergetrommelt. So, als wüsste ich nicht, dass auch der beste Trommelhase irgendwann die Pfoten hängen lässt. Weil keine Batterie endlos hält. – Aber die Werbung hat mir das eben nicht gezeigt!
Die Bibel ist da gar kein schlechtes Handbuch für das Handling unserer inneren Energien. Denn sie erinnert mich immer wieder daran:
Du bist kein ewig trommelnder Duracell-Hase.
Du hast Grenzen – du kannst nicht immer alles schaffen.
Und vielleicht solltest du mal schauen, ob du überhaupt auf der richtigen Party trommelst. Denn wenn du schon weist, dass deine Energie begrenzt ist, solltest du dir gut überlegen, wofür du deine Energie investierst.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Der Memoryeffekt
Guten Morgen,
kennen sie auch noch die Faustregel für Akkus, dass man sie regelmäßig ganz entladen soll, damit sie ihre volle Leistungsfähigkeit erhalten?
Tatsächlich war es bei Nickel-Cadmium Akkus so: Wenn man die immer gleich nach einer kurzen Benutzung wieder aufgeladen hat, haben die sich sozusagen gemerkt, dass man nur ganz wenig Energie von ihnen verlangt. Und so haben sie immer mehr von ihrer ursprünglichen Power eingebüßt.
Ich habe das Gefühl: Diesen Memory-Effekt haben wir auch in Glaubensfragen. Eigentlich hätte ich mit dem christlichen Glauben eine gewaltige Energiequelle für mein Leben. Aber meist rufe ich das Potential nicht ab: Glaube wird nur hie und da eingesetzt .. da, wo ich halt mal nicht weiter weiß. Aber Großes erwarte ich das selten. Ich gewöhne mich daran: Glaube ist was für die kleinen Sorgen.
Aber was ist, wenn wirklich dramatische Situationen auftauchen – traue ich Gott dann auch Großes zu? Oder hat der Memory-Effekt zugeschlagen und ich habe Vertrauen in das Unmögliche verlernt?
Da ist es gut, wenn man von vornherein den Memoryeffekt vermeidet: Imm wieder einmal Glauben zu wagen, zu schauen: Was geht mit Hoffen und Beten. – Immerhin hat Jesus gesagt: „Der Glaube kann Berge versetzen“.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Der Zungentest
Guten Morgen
Kennen Sie den Zungentest? Wenn man mit der Zungenpitze an den Kontakten einer Batterie leckt, entsteht ein ganz komisches Gefühl, und das zeigt, dass da noch Spannung drauf ist.
Toll – gell?
OK! Ob die Ladung jetzt noch für meinen Fotoapparat reicht weiß ich trotzdem nicht. Meine Zunge ist nunmal kein Präzisionsintrument für elektrischen Strom.
Viel eher kann sie die feinen Nuancen von Muskat aus der Bratensoße erschmecken. Oder erkennen, dass in der Eiskugel echte Vanille verarbeitet wurde. Sie kann zuverlässig Silvaner von Bacchus unterscheiden, oder signalisiert mir, das die Schlagsahne schon sauer geworden ist.
Die Zung ist ein Wunderwerk – kein Wunderwerk der Technik! Sondern ein Geschenk Gottes an uns Menschen: Er wusste:
Es ist wichtig, dass wir erkennen, wenn Lebensmittel am Vergammeln sind.
Und weil er uns lieb hat, wollte er dass wir wunderbares Essen als Geschmackexplosion auch genießen können.
Da kann ich aus vollem Herzen dem 139. Psalm zustimmen: Gott, Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin – auch wenn es zum Strommessgerät nicht gereicht hat.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Die Sache mit der Größe
Guten Morgen,
Alle paar Wochen kommt eine meiner Töchter zu mir und fragt: Papa, hast du Batterien? Und meine Antwort ist immer: “Welche denn? Die Mignon AA, die Micro AAA, eine Knopfzelle AG 13 oder eine CR 2032, oder gehts um die große Lithium-Zelle, die 18650?”
Es ist wirklich unüberschaubar – so viele verschiedene Größen und Bauarten – da kennt sich kein Mensch mehr wirklich aus. Und dabei wollen die doch alles eigentlich das Gleiche: Ein kleines Elektrogerät mit einem bisschen Strom versorgen. Warum geht das bloß nicht einfacher, mit diesen Energiequellen.
Da schaue ich ein bisschen neidisch auf die Jahreslosung, diesen Bibelvers für das Jahr 2018. Das steht “Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle lebendigen Wassers umsonst”.
Gott als Energie- und Lebensquelle. Ganz ohne die Frage, nach Bauart, Größe und Spannungsniveau. Einfach so: Lebens-Quelle.
Sich mit Gottvertrauen anstöpseln und spüren, dass es gut tut, so einen Vater im Himmel zu haben. Ja, manche Dinge im Leben sind doch ziemlich einfach.
Einen gut Tag wünsche ich Ihnen
Pflege deinen inneren Akku
Guten Morgen,
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich wir Menschen mit Akkus umgehen. Der Handy-Akku wird beispielsweise bestens geflegt – fast schon verhätschelt: Über Nacht kommt er ans Ladegerät. Wenn die Ladung unter 20% sinkt, wird man schon nervös, aktiviert den Energiesparmodus, und hält Ausschau nach einem Freund, der eine Powerbank dabei hat.
Ander sieht es aus, wenn es um den Akku geht, der in uns selber verbaut ist. Ich meine unsere inneren Energiereserven. Weils da keine prozentgenaue Anzeige gibt, wird da auch nicht so genau drauf geschaut.
Pause machen. Einmal in aller Ruhe innerlich auftanken? Dafür hat man keine Zeit.
Wen wundert es da, wenn man irgendwann tiefentladen in der Ecke sitzt:
Ausgepowert, gereizt, überfordert und ohne inneren Antrieb … und keiner weiß genau, was da genau in einem gerade los ist.
Ja, auch unsere inneren Energiereserven wollen gehegt und gepflegt werden. Mal innehalten, in sich selber gehen: Auf sich selber und auf die eigenen Leistungsgrenzen achten. – Das würde unserem inneren Akku wirklich gut tun.
Einen guten Tag wünsche ich ihnen.
Die unsichtbare Batterie
Guten Morgen,
Jetzt habe ich doch glatt eine ganze Woche bei “gut in den Tag” über Batterien gesprochen – aber kein Wort über die unsichtbare Batterie verloren.
Unsichtbar ist sie, weil die meisten Menschen sie nie zu Gesicht bekommen – obwohl sie ihnen ganz nah ist: Sie steckt im inneren von jedem Computer, und sorgt dafür, dass der sich so grundlegende Dinge wie zum Beispiel die Uhrzeit merkt.
Erst wenn diese kleine Batterie kaputt geht, merkt man, wie wichtig sie ist – denn dann fängt der treuste Computer an zu spinnen, und die Nutzer sind am verzweifeln.
Es ist wie überall im Leben: die Kleinen und Unauffälligen: die Menschen, die treu ihre Aufgaben bewältigen ohne großes Tamtam darüber zu machen, diese sind die unsichtbaren Batterien unserer Welt. Erst wenn sie einmal ausfallen, erleben wir schmerzlich, wie wichtig und unersetzlich sie sind.
Eigentlich schlimm, dass wir sie oft nicht sehen – oder besser gesagt übersehen.
Also: Halten Sie heute Ihre Augen offen – und sagen Sie einmal “danke” zu diesen Menschen, die es verdienen, dass man sie wahrnimmt. Weil sie viel mehr sind, als nur Batterien, die unser System am Laufen halten.
Sehr sympathisch und authentisch geschrieben/gesprochen. Danke 🙂