In der Pappenheimer Stadtkirche müssen die Frauen anscheinend den Mund halten. Zumindest bleibt einigen der auf den Epitaphien Abgebildeten nichts Anderes übrig: Sie sind unübersehbar mit einem Tuch geknebelt.
Hat hier ein fundamentalistischer Steinmetz den Satz des Paulus aus 1. Korinther 14,33 konsequent umgesetzt?
Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden.
Nur am Rande bemerkt und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei den Tüchern um sogenannte „Pestbinden“, die signalisieren, dass die Abgebildete an der Pest gestorben ist.