Montag: Konfirmationen
Dienstag: QR-Codes
Mittwoch: Tank rechtzeitig auffüllen
Gründonnerstag: Echte Fußwaschung
Karfreitag: Karfreitag als Pause
Samstag: An die IT-Entscheider
Konfirmation
Guten Morgen,
gestern, als Palmsonntag wurde in vielen evangelischen Gemeinden Konfirmation gefeiert.
Da stehen junge Mädchen und Jungs vorne in der Kirche und geben ein feierliches Versprechen ab: “Ja, ich will im christlichen Glauben bleiben und wachsen” – das ist ihr Versprechen. Die Eltern sind gerührt, und so mancher Gottesdienstbesucher runzelt die Stirn: Mal schauen, wie oft wir die Jungs und Mädchen noch bei uns im Gottesdienst sehen ….
Naja, es ist ja nun ein wirklich anspruchsvolles Versprechen, das wir den jungen Leuten zumuten. Eine Entscheidung fürs Leben.
Wie gut, dass die Konfirmation nicht nur aus dem Versprechen besteht, sondern auch aus dem feierlichen Segen für die Konfirmanden.
Da legt ihnen der Pfarrer die Hände auf und macht auch so etwas wie ein Versprechen.
„Gott schenke die Schutz vor allem Bösen und Hilfe zu allem Guten”.
Dieser Segen ist die Zusage Gottes bei ihnen zu bleiben und ihnen die Kraft zu geben, das Richtige zu tun.
Und wenn ich an diesen Segen denke, haben ich schon ein viel besseres Gefühl:
Denn auch mit ihren Konfirmationsversprechen sind sie nicht auf sich alleine gestellt, sondern können auf Gottes Hilfe bauen.
Einen Guten Tag wünsche ich Ihnen!
QR: Codes
Guten Morgen,
sind Ihnen auch schon diese QR-Codes aufgefallen? Diese kleinen, quadratischen Punktemuster. Alle möglichen Werbungen und Prospekte haben die abgedruckt. Die gibts immer öfter.
Zum Beispiel der Prospekt meines Lebensmittelmarktes hat so einen QR-Code neben dem Broccoli. Wenn ich den Code mit einem Programm meines Handys fotografiere, leitet es mich weiter auf eine Internetseite mit Broccoli-Rezepten.
Eine raffinierte Sache.
Und dabei sind das für meine Augen ja nur chaotisch angeordnete weiße und schwarze Kästchen. Man muss es halt entschlüsseln können. Eben mit dem passenden Handy-Programm.
Schade, dass es fürs echte Leben kein so Programm gibt. Mein Leben hat ja auch jede Menge an hellen und dunklen Punkten – oft chaotisch angeordnet und es macht in meinen Augen keinen Sinn – ich kann vieles nicht entschlüsseln. Und ich frage mich: Wozu ist das, was dir da passiert, eigentlich gut?
Und dann schau ich mir diesen QR-Code neben dem Broccoli an: Ich erkenne keine Ordnung – aber ich habe gelernt, dass das vermeintliche Chaos einen ganz bestimmten Sinn hat.
Wie auch im Leben. Mir fehlt halt oft genug nur das passende Werkzeug zum entschlüsseln.
Rechtzeitig auftanken!
Guten Morgen,
ich gehöre zu den Menschen, die mit ihrem Auto erst dann zur Tankstelle fahren, wenn wirklich fast nichts mehr drin ist. Und ich kriege das ich immer hin! Ich bin noch nie unterwegs stehengeblieben. Und ich denke die meisten Leute haben das gut im Griff – zumindest mit dem Auto.
Anders sieht es mit dem inneren Tank aus, Mit den Vorräten an psychischer Kraft, an seelischer Energie. Ich kenne viele Menschen, die schauen kein bisschen auf ihren inneren Tank. Die powern sich aus, die hängen sich rein, die engagieren sich volle Kanne, … und plötzlich ist Schluss: Tank leer, innerlich ausgebrannt und am Ende.
Und wenn jemand so auf der Lebensstrecke bleibt, ist es schwer, ihn wieder in die Gänge zu bringen.
Man müsste halt immer wieder auch innerlich auftanken. Seiner Seele etwas Gutes tun, neune Kraft schöpfen.
Und zwar bevor der Tank alle ist.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag – und: Gönnen sie sich heute doch mal etwas gutes … zum inneren Auftanken!
Echte Fußwaschung
Guten Morgen, es ist Gründonnerstag.
Heute erinnert man sich in unseren Kirchen an das letzte Abendmahl Jesu; und in vielen katholischen Gemeinden gibt es dort das Ritual der Fußwaschung: Der Priester wäscht 12 Gemeindegliedern die Füße – so wie es Jesus einst an diesem Abendmahls-Abend bei seinen Jüngern getan hat.
Die Botschaft dieses Symbols ist klar: Der, der eigentlich der Oberste zu sein scheint, ist in Wirklichkeit der Diener der Anderen.
Ein schönes Ritual – eigentlich. Nämlich dann, wenn es tatsächlich in dieser Gemeinde so gelebt wird: Wenn sich der Priester oder der Pfarrer wirklich als Diener seiner Gemeinde versteht, nicht über ihnen schwebt, sondern auf seine Leute hört, und sich auch kritischen Fragen stellt.
Ich hoffe, sie haben so einen Pfarrer. Und von denen gibt es nämlich viel mehr, als man denkt.
Dann passt das auch mit dem Symbol des Füßewaschens. Dann freue ich mich mit ihnen, weil sie dann ganz nah dran sind, an dem was Jesus und seine Jünger vorgelebt haben.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Karfreitag als Pause
Guten Morgen,
an Karfreitag steht die Welt endlich einmal still.
Keiner muss zur Arbeit,
niemand geht einkaufen,
Kein Mensch stresst herum.
Das Räderwerk der Welt kommt zur Ruhe.
…. naja zumindest theoretisch!
… oder nicht einmal das?
Die Karpfen-Wirtschaften sind heute früh schon mit Schlachten und Panieren beschäftigt.
Mein Nachbar wäscht nachher sein Auto.
Meine Tochter wird von ihrer Freundin ins Schwimmbad abgeholt.
Auf Facebook werden Belanglosigkeiten hin-und hergeschrieben.
Im Internet werden Schuhe und Unterhosen online bestellt.
Eigentlich schade.
Vielleicht bekomme ich es ja wenigstens für mich hin:
Einen Tag zu erleben, der anders ist als die anderen – stiller – nachdenklicher – nicht von früh bis süät verplant.
Einer, wo mir Zeit bleibt zum Bewusstwerden:
Damals – an diesem Freitag – ist mit Jesus einer für mich gestorben – und hat doch dabei den Tod besiegt.
Es gibt Dinge, die sind unfassbar – kaum zu begreifen – da darf meine Welt schon mal für ein paar Stunden Pause haben.
Ich wünsche Ihnen einen ruhigen Karfreitag.
Werbebriefe
Guten Morgen
Es gibt Briefe, da brauch ich nur drauf schauen, wie meine Adresse formuliert ist – und weiß schon, dass ich ihn ungeöffnet wegschmeißen kann:
“An die Geschäftsleitung im Haus Lutherstraße 6″
oder
„an die Einkaufsabteilung.”
So ein Schwachsinn! Wir sind ein Pfarrhaus, mit Pfarrer, Pfarrfrau und drei Kindern!
Die Absender der Werbebriefe sind entweder ausgesprochen dumm oder einfach unverfroren … an Tausende von Haushalten Briefe zu schreiben und so zu tun, als wüsste man Bescheid … man hat eben nur mal vergessen, wer der Leiter der Abteilung “Einkauf” wäre. In Wirklichkeit haben die Null Ahnung von uns!
Vielleicht rege ich mich deshalb so darüber auf, weil ich mich manchmal selber ertappe: Da gibts Menschen und Familien, die kenne ich eigentlich nur oberflächlich – und doch erlaube mir oft ein Urteil:
Der da ist der Chef in der Familie
Die da ist die Querulantin
Und der hier ist der Fußabstreifer der Familie, auf dem alle rumtrampeln.
Ich bilde mir ein, zu wissen, wo der einflussreichste, wo der schlauste, wo der Meinungsführer, und wo er Dorftrottel wohnt
Nö manchmal machs ich auch nicht besser als die Werbefritzen – Und heimlich hoffe ich, dass es keiner merkt, wie ich da ins blaue Hinein meine Urteile fälle. Nur das Dumme dabei: Wie beim Werbebrief merkt der Betroffene so was ganz schnell.
Machen Sie es bitte besser! Einen guten Samstag wünsche ich Ihnen