Andachten auf Charivari 98,6 im Februar 2012

Andachtenreihe zum Thema: „Die Hand Gottes“

Montag: Die rettende Hand Gottes
Dienstag: Der Zeigefinger Gottes
Mittwoch: Die bergende Hand Gottes
Donnerstag: Die Hand, die auf mir lastet
Freitag: Die Hand, die ich bin
Samstag: Der anstuppsende Finger

Die rettende Hand  Gottes

Guten Morgen, Wie sehen eigentlich die Hände aus, die Gott hat?  Immer wieder reden ja Menschen von der Hand Gottes.
Und da meine ich eigentlich nicht den Fußballer Maradonna, der einmal bei einem Handspiel gemeint hat: Das war nicht ich – das war die Hand Gottes, die den Ball ins Tor gelenkt hat.
Obwohl….
Es gibt ja wirklich Menschen, die wundersame Erlebnisse haben. Der eine wurde wie durch ein Wunder doch noch vom Krebs geheilt; ein anderer ist um Haaresbreite einem schweren Unfall  entgangen. Manchmal erzählen mir Menschen davon, und dann fällt der Satz: Ja, da hat der da oben wohl schon seine Hände im Spiel gehabt. Ich kanns mir nicht anders erklären, dass das nochmal gut ausgegangen ist.Wissen Sie: Auch wenn es sich nicht beweisen lässt. Ich bin der Überzeugung, dass Gott oft seine Hand im Spiel hat. Dass es Momente gibt, wo er mich nicht allein lässt, sondern in mein Leben eingreift. Manchmal so, dass ich selber ganz erstaunt und verwirrt bin, und erst mach einigem Grübeln eingestehe – da muss Gott doch irgendwie mitgespielt haben. Und ein anderes Mal merke ich es wahrscheinlich gar nicht. Aber dass Gott uns nicht alleine lässt, darauf vertraue ich. Und dieses Vertrauen, das tut mir unheimlich gut.
Ich wünsche ihnen einen guten Tag; und morgen möchte  ich ihnen nochmal von der Hand Gottes erzählen,  genauer gesagt von seinem Zeigefinger.

Der Zeigefinger Gottes

Guten Morgen, gestern habe ich von der Hand Gottes erzählt – heute will ich mich mal auf seinen Zeigefinger konzentrieren. Da fällt mir ein furchtbar kitschiges Bild aus einer alten Bibel ein. Da sind ein paar kleine Jungs abgebildet, die die prügeln. Und links oben ist eine große Wolke zu sehen, aus der eine Hand mit erhobenen Zeigefinger ragt.
Gott in der Wolke schimpft und erhebt mahnend den Zeigefinger.
Also ich habe noch nie so eine Wolke gesehen – aber den Zeigefinger Gottes, der ist mir schon öfter begegnet. In Form meines schlechten Gewissens zum Beispiel. Manchmal gebe ich mir ja viel Mühe, meine diversen Vergehen vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich finde Ausreden, relativiere meine Fehler – denn Andere sind ja viel schlimmer – aber irgendwie bleibt das schlechte Gewissen. Der Zeigefinger lässt sich nicht verscheuchen. Naja, manchmal wurstle ich dann mit meinem schlechten Gewissen weiter. Aber toll ist das dann nicht. Viel besser hat es sich bewährt, sich erstmal zu bremsen, und zu überlegen, was ich da eigentlich gerade mache, und weshalb da dieser Zeigefinger Gottes auf mein Gewissen drückt.
Umdenken, sich neu orientieren. Falsche Wege korrigieren. Das brauchen wir immer wieder mal.
Ja, manchmal hilft da der unangenehm bohrende Zeigefinger Gottes wirklich weiter.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen. Und morgen wird mir bestimmt wieder was zur Hand Gottes einfallen.

Die bergende Hand Gottes

Guten Morgen, in dieser Woche möchte ich ihnen davon erzählen, was mir so alles einfällt, wenn wir von der „Hand Gottes“ reden. In meinem Wohnzimmer steht eine Skulptur, die zeigt ein kleines Baby, das in eine überdimensionale Hand hineingekuschelt schläft. Ruhig, gelassen, vertrauensvoll . Wie gut geht es dem der einen Größeren hat, dem er vertraut.
Der weiß, mein Leben liegt in Gottes Hand – ich muss mich nicht verrückt machen. In diese Hand kann ich mich vertrauensvoll fallen lassen.Die Geborgenheit, die unser Glaube uns vermittelt, kann enorm sein. Und ich denke, auch als Erwachsene haben wir dieses Gefühl der Geborgenheit nötig. Gerade weil ich weiß, wie komplex diese Welt ist, wie vielfältig die Gefahren und Risiken des Lebens sind, tut es mir gut, wenn ich mir bewusst mache: Ich bin in Gottes Hand.  Egal was kommt: Ich kann nicht tiefer abstürzen als in diese Hand. Eine Vollkaskoversicherung fürs Leben ist das nicht – aber dieses Vertrauen in den Tag, das finde ich unbezahlbar.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Wenn die Hand Gottes auf mir lastet

Guten Morgen, in dieser Woche möchte ich ihnen davon erzählen, was mir so alles einfällt, wenn wir von der „Hand Gottes“ reden. Mal hilft sie, mal ermahnt sie, oder ich fühle mich drin geborgen.
Aber manchmal ist es auch ganz anders. Da drückt sie einen runter.In der Bibel finde ich einen Satz, von Hiob – einem Mann dem ohne eigenes Verschulden viel Schlimmes zugestoßen ist: „Gottes Hand lastet schwer auf mir, ich kann nur stöhnen!”
Das ist keine schöne Vorstellung! Aber doch gibts das: Menschen geht es schlecht, sie fühlen sich niedergedrückt, und sie fragen sich: Warum lässt Gott das zu? Warum nutzt er seine Hand nicht zum Helfen, statt uns solchen Belastungen auszusetzen?
Ich möchte ihnen sagen, wie es mit diesem Hiob weiter gegangen ist:
Er hat sich in diese Hand Gottes buchstäblich verbissen: Er hat nicht aufgehört Gott zu fragen, was das denn soll; und hat ihm auch keine Vorwürfe erspart. Aber diese Hand hat er nicht losgelassen. Und irgendwann hat sich das Blatt gewendet, und diese Hand Gottes hat ihn wieder auf die Beine geholfen.  Hiob war nicht mehr der Alte, aber er hatte gespürt: Mit diesen Händen kann man  gute und auch schlechte Zeiten bewältigen. Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Wenn ich mal Gottes Hand bin

Guten Morgen, „Was ist denn eigentlich die Hand Gottes?” – diese Frage versuche ich nun seit Montag jeden früh zu von einer anderen Seite zu beleuchten. Eine scheinbar ganz einfache Antwort findet sich in einem Gedicht aus dem 14. Jahrhundert:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.

Sie merken, diese Antwort ist einfach zu verstehen. Aber diese Antwort mit dem eigenen Leben zu erfüllen …… das ist eine echte Herausforderung:  Das, was wir uns von Gott erwarten – Liebe, Mitmenschlichkeit, Frieden – dafür müssen wir letztlich auch selber etwas tun. Aber wir können ja jederzeit mal klein damit anfangen. Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Die Anstuppsende Hand Gottes

Guten Morgen, im den Sozialen Netzwerken des Internets gibt es eine ganz lustige Funktion: Bei Facebook nennt man die anstuppsen. Damit signalisiere ich einem anderen Nutzer, dass es mich gibt. Da entsteht kein Gespräch oder so. Der Andere weiß dann einfach: Ach, der Seidel ich auch bei Facebook, der hat mich gefunden, ist ja nett, vielleicht rühre ich mich bei Gelegenheit mal bei ihm und schreibe ihm ein paar Zeilen.
Ob Gott sowas auch manchmal macht? Natürlich ohne das Intenet…
Dass er uns mit seiner Hand anstuppst. So ein kleiner Fingerzeig, mit dem er sich in Erinnerung bringt.. Ein Ereignis, das einen nachdenklich macht. Ein Gespräch mit einem Menschen, in dem es mal auch über religiöse Fragen geht. Eine Radioandacht, die man nur zufällig mitbekommt.
Ich denke, dass Gott sich immer wieder einmal bei uns ins Spiel bringen will. Ganz leise, ohne großes Tamtam und große Wunder. Uns einfach anstuppst, dass wir ihn nicht vergessen. Wenn mich einer auf Facebook anstuppst, dann freue ich mich, und schreibe ihm was, kann ja was interessantes draus werden.
Wie Sie drauf reagieren, wenn Gott Sie anstuppst? Das können sie sich ja in Ruhe überlegen, der Tag hat ja grade erst angefangen.

Alles Gute wünsche ich Ihnen.

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